Staatsoper Hannover

Abo-, Kassen- und Foyerbereiche, Umbau und Sanierung in dem denkmalgeschützen Opernhaus (1852 von G.L.F. Laves)

Opernplatz 1, 30159 Hannover

  • Fläche (NF): 105 m²
  • Baukosten: 707.400 (32.000) EUR - KG 300,400 (600)
  • Leistungsphasen: LPH 2-8
  • Planung: (2008) 2015 - 2016
  • Realisierung: 2016 - 2018
  • Auftraggeber: Niedersächsisches Staatstheater Hannover GmbH
  • Fotos: Klemens Ortmeyer, Hannover

Das Opernhaus von Georg Ludwig Friedrich Laves errichtet (1845-52), wurde während des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört. Nach dem Wiederaufbau im historischen Stil (Architekt Werner Kallmorgen) wurde es 1950 wieder in Betrieb genommen. 1950–1964 folgten weitere Aus- und Zubauten, u. a. wurden die Foyerräume im Stil der Nachkriegsmoderne  gestaltet.  1985  erfolgten  Modernisierungen  durch  den  Architekten  Dieter Oesterlen.

Die Arbeitsplätze der Kassen- und Abo-Bereiche in den seitlichen Eingangs-/Foyerzonen wurden jetzt demgegenüber großzügig geöffnet. Die vorhandene Kassenkonstruktion von 1985 einschließlich der Schalter, den eng gewendelten Treppen sowie den niedrigen Zwischenebenen wurden zurückgebaut. - Die Raumschale war neu zu definieren, eine historische Vorlage dazu gab es nicht.

Um die aussteifende Wirkung der ehem.  Zwischenebenen zu erhalten wurden Stäbe zwischen den Bestandsstützen und –wänden erforderlich. Die raumseitigen Haltestäbe werden zu einem schmalen „Segel“ ausgearbeitet, das die offene Konstruktion in der Höhe gliedert und Installationen und Beleuchtung aufnimmt.- Die Raumdecke über dem Arbeitstresen ist als „Baldachin“ aus der Rückwand heraus entwickelt und bildet eine Fuge zur Bestandsdecke im Besucherbereich. Die signifikanten roten Tresen berücksichtigen  in  den  wechselnden  Höhen  auch  Rollstuhlfahrer.  In  voller  Breite  und  Höhe  der Arbeitsplätze kann ein Rollo diese optisch schließen. - In dieser Maßnahme werden auch die beiden 1958 eingebauten Abstellnischen mitten in der Säulenhalle folgerichtig noch entfernt.

Die neue Offenheit der Arbeitsplätze erfordert für die Mitarbeiterinnen eine individuell regelbare Behaglichkeit hinsichtlich Heizung, Lüftung, Raumakustik und Beleuchtung. Dafür wurden neue, 2-flüglige Rahmentüranlagen zur Vorhalle hin ergänzt sowie die seitlich begrenzenden und die anschließenden Fassadenelemente vollständig erneuert, im Dialog mit dem Bestand als angemessene Reduktion auf das Wesentliche. Der barrierefreie Zugang wurde in diesen Gestaltungsduktus neu integriert.