|
|
---|---|
Standort:
|
Oldenburg, Niedersachsen
|
Bauherr:
|
Tiefbauamt Stadt Oldenburg
|
Fertigstellung:
|
2007
|
Leistungsphasen:
|
2 – 5
|
Verfahrensart:
|
Gutachterverfahren | 1. Rang
|
Freiraum:
|
LohausCarl Landschaftsarchitektur, Hannover
|
Tragwerk:
|
Drewes + Speth, Hannover
|
Fotos:
|
Drewes + Speth, Hannover
|
In Verbindung mit der Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes am “Lappan” sind zum Schutz der Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr vier Fahrgastunterstände realisiert, die sich durch besondere Formen und fluchtlinienmäßige Ausrichtung als prägende Elemente innerhalb der neuen Platzgestaltung präsentieren.
Bei den Anlagen handelt es sich um drei Fahrgastunterstände und eine sogenannte Kompaktanlage mit integriertem WC-Block, die in ihren Abmessungen deutlich größer ausfällt.
Der konzeptionelle Entwurfsansatz sieht vor, dass sich alle Achsen der Unterstände und auch die Richtungslinien der Dachneigungen in einem definierten Punkt an der Straßeneinmündung “Lappan” treffen. Das bedeutet, dass alle flächenbildenden Elemente in unterschiedlichen Winkeln zueinanderstehen und in unterschiedlichen Winkeln auf den definierten Fluchtpunkt weisen. Diese Wirkung entspricht sinngemäß einer Anamorphose (so bezeichnet man seit 1657 Bilder, die nur unter einem bestimmten Blickwinkel zu erkennen sind). Von dem einen im Pflaster markierten Bezugspunkt aus sind alle 4 Anlagen ausschließlich als Linien und ohne Seitenansichtsflächen ‚lesbar‘.
Die Fahrgastunterstände werden aus einer überdimensionalen Bank gebildet, die möglichst homogen und fugenlos die Hüllfläche bildet; einseitig wird ein Sichtfenster erforderlich, anderseitig wird der Ticketautomat aufgenommen; rückseitig ist ein Glaswand-Abschluss geplant, vor dem Sitzplätze und Fahrgastinformationen angeboten werden. Das Dach wird als fünfte Ansicht im Stadtraum verstanden und genauso oberflächenfertig ausgebildet, am Tiefpunkt mit einer integrierten Regenablaufrinne. Unterseitig wird in der Decke ein flächenbündiges Lichtband integriert.
Die Konstruktion der Fahrgastunterstände erfolgt in Hohlkastenbauweise aus Stahlblechen, die eine Korrosionsschutzbeschichtung mit einer Deckschicht als Eisenglimmerfarbton erhält.
Nur die Kompaktanlage mit einer Länge von 25 m erhält rückseitig drei schwertartige Stützen. Der WC-Baukörper in der Kompaktanlage wird gegen die Metallscheiben in farbig getöntem Glas im Material abgesetzt; die Sitzflächen erscheinen in einem Naturholzton. Die Vitrinen für die Fahrgastinformationen werden als Flachaufbauvitrinen und in der Kompaktanlage als Einbauvitrinen integriert. In der Kompaktanlage werden die Vitrinen mit dem Ticketautomaten in einem ‚Passpartout’ zusammengefasst und linear beleuchtet.
Die Fahrgastunterstände werden mit 10 cm Abstand vom Boden aufgestellt, um Verschmutzungen durch Spritzwasser einzuschränken.