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Standort:
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Bad Münder, Niedersachsen
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Bauherr:
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Ev.-luth. Kirchengemeinde Flegessen
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Fertigstellung:
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2019
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Leistungsphasen:
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2 - 7
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Verfahrensart:
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Mehrfachbeauftragung | 1. Rang
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Die Nutzungsinhalte des Anbaus haben für den Versammlungsraum und die Kirche dienende Funktionen, und so passt sich diese vergleichsweise kleine Erweiterung dem ortsbildprägenden Kirchenbau an. Mit dem gerichteten Satteldachbaukörper wird eine bereits vorgefundene, einfache, klare Formensprache gewählt.
Mit Bezugnahme auf das Kirchengebäude wird der Zugang von Westen räumlich gefasst. Der Anbau erhält einen eigenen Eingang, die Verbindung mit der Kirche erfolgt über einen gläsernen ‚Steg‘, präzise bezogen auf das bestehende Türportal in die Kirche bzw. in den Versammlungsraum.
Der Versammlungsraum – auch als ‚Winterkirche‘ – unter der Orgelempore kann über sechs Glasschiebeelemente vollständig abgetrennt oder abschnittsweise bis auf ein Drittel mittig bzw. seitlich geöffnet werden. Der gläserne ‚Verbindungssteg‘ wird nahezu rahmenlos konstruiert und ähnlich einem Wintergarten.
Der Erweiterungsbau erscheint steinern, gedeckt mit schiefergrauen ebenen Betondachsteinen und mit geputzter Oberfläche, sowie ist mit Holzfenstern aus Lärche ausgestattet und fügt sich damit in das dörfliche Umfeld ein.
Als Massivkonstruktion bestehend aus einer Flachgründung als gedämmte tragende oberflächenfertige Bodenplatte aus Stahlbeton, monolithischen Wänden aus hochwärmedämmendem Mauerwerk (Leichthochlochziegel mit Perlite Füllung, 42,5 cm) und mit einem hölzernen Dachstuhl (Sparrendach mit Holzbalkendecke) wurde eine einfache wirtschaftliche Bauweise gewählt.
Auch im Inneren sind die Materialien einfach, qualitätvoll und zeitlos gehalten:
Der Sichtbeton der Bodenplatte ist flügelgeglättet und imprägniert, die mit Kalkputz geputzten Wände sind geweißt, die Türen aus Holz- bzw. Holzwerkstoff lackiert und die Beschläge aus Edelstahl matt ausgewählt.
Das Gemeindebüro ist mit Blickverbindung am Haupteingang angeordnet. Der Flur als kleines Foyer verbindet
alle Bereiche barrierefrei und öffnet sich gegenüber der Kirchennordseite großzügig, die Kirche wirkt darüber in den Anbau hinein. Ein zweiter Eingang von Osten bietet eine barrierefreie, kurze Verbindung mit den Stellplätzen. Die Teeküche kann für verschiedene Anlässe zum Foyer hin weit geöffnet werden. Die WC-Anlagen sind so bemessen, dass alternativ zwei gleichgroße barrierefreie WC-Anlagen (mit Wickeltisch) möglich sind.