|
|
---|---|
Standort:
|
Hildesheim, Niedersachsen
|
Bauherr:
|
Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers, vertr. d. Landeskirchenamt Hannover
|
Fertigstellung:
|
2004
|
Leistungsphasen:
|
2 – 9
|
Tragwerk:
|
Drewes + Speth, Hannover
|
Fotos:
|
Klemens Ortmeyer, Hannover
|
Bei der denkmalgeschützten Gebäudeanlage handelt es sich um ein romanisches Kloster aus dem 10. Jahrhundert. Mehrfach umgenutzt und im Krieg erheblich zerstört wurden wesentliche Teile in den 50er Jahren als Predigerseminar wieder aufgebaut.
Ziel war es jetzt für das künftige Kirchenmusikzentrum sinnvolle Freilegungen von durch den Wiederaufbau überformten Bauteilen zu erreichen, die Authentizität des Ortes wieder herauszuarbeiten und die „Qualität in der Einfachheit“ wirken zu lassen.
Die erhaltenen und aufwendig konservierten acht Joche des westlichen Kreuzganges erhielten als Witterungsschutz und Klimapuffer eine hochtransparente, feingliedrige Einhausung. Eine nahezu freistehende und durch den eigenständigen Rhythmus geprägte Konstruktion erstreckt sich über die ganze Länge des einstigen westlichen Kreuzgangflügels und trägt der Geschichtsträchtigkeit des Ortes durch die geschlossenen und offenen Bereiche Rechnung. Die überformten vier Joche wurden freigelegt und räumlich-funktional einbezogen.
Mit funktionalen und räumlichen Umdeutungen, mit korrigierenden Eingriffen in die Konstruktion, mit wenigen Materialien, Farben und Formen wurde dem Ort zu einer Wirkung verholfen, die er in den vergangenen Jahrzehnten verloren zu haben schien.
Die Identität dieses Ortes, historisch wie neu, ist das bestimmende Gut für die Umnutzung zum Kirchenmusikzentrum. In den Räumen für die Bewirtung, in den Übungs- und Vortragsräumen bis hin zu den Gästezimmern wird eine neue, zeitbezogene Klarheit und optische Ruhe mit Bezug zur Geschichte des Ortes spürbar.