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Standort:
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Weyhe, Niedersachsen
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Ausloberin:
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Ev.-luth. Kirchengemeinde Weyhe
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Jahr:
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2010
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Verfahrensart:
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Mehrfachbeauftragung | 1. Rang
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Die Friedhofskapelle erscheint als norddeutsch klarer, geometrischer Ziegelbaukörper; diesem Erscheinungsbild widerspricht die innere Raumgestaltung, die den Besucher überraschend in heimeliger Holzausstattung empfängt. Der Wunsch nach Helligkeit, Licht und räumlicher Klarheit wird bereits beim ersten Besuch nachvollziehbar.
Mit wenigen Eingriffen soll der Raum zu der Qualität des äußeren Erscheinungsbildes hingeführt werden:
- die bestehende Empore mit Treppe soll durch eine neue, stützenfreie Konstruktion ersetzt werden; eine rahmenlose Glasbrüstung, in das Stahlträgerprofil eingespannt, lässt die Empore leicht wirken und gewährt freie Sicht in den Raum; eine Stufung der Empore scheint so erlässlich, die Platzzahl ist unverändert, die Nutzungsmöglichkeit größer; um seitlich zum Ringbalken hin auf eine Brüstung verzichten zu können, werden die seitlichen Felder mit einem Glasboden geschlossen; als Bodenbelag wird Linoleum vorgeschlagen, die Untersicht wird hell, glatt und geschlossen sein;
- durch teilweise Öffnung des Firstes (6 x 2 handelsübliche Dachflächenfenster) im mittleren Abschnitt und durch helle, weiße Dachuntersichten wird der Raum in Licht getaucht; die wechselnden Lichtstimmungen mit Blick in den Himmel werden diesem Andachtsraum eine wesentliche Prägung geben; Blendschutz und Lüftungssteuerung sind motorisch möglich;
- die bestehende, strukturierte und gefärbte Glasfront nach Osten wird durch 4 schwellenlose Schiebeelemente (3-fach Verglasung) ersetzt, die Transparenz ist mit einer satinierten Bedruckung (Folie) ornamental oder bibeltextlich bestimmbar; die tragenden Stahlpfosten der Bestandskonstruktion werden in jedem zweiten Feld ausgewechselt, um eine größere Variation der Öffnungsmöglichkeiten zu erhalten;
- ein in den Südgiebel eingeschnittenes Kreuzmotiv (verglaste, thermisch getrennte Stahlkonstruktion) ergänzt das Spiel des Lichtes nach innen wie nach außen;
- die Reihung der fünf Fenster im Nordgiebel kann als Zeichen einer Neugestaltung Außen, wie Innen mit einem übergreifenden, schlanken Metallrahmen einem Kastenfenster ähnlich zusammengefasst werden;
- ein neuer, durchgehender Bodenbelag wird aufgrund der geringen Aufbauhöhe ganzheitlich mit großformatigen, sandsteinfarbigen Feinsteinzeug-Platten vorgeschlagen.