pax brüning architekten

Landeshaus Kiel
Neubau des Plenarsaals
(Wettbewerb | 1. Preis)

Standort:
Kiel, Schleswig-Holstein
Bauherr:
Land Schleswig-Holstein
Fertigstellung:
2003
Leistungsphasen:
2 - 8
Verfahrensart:
begrenzt offener Realisierungswettbewerb | 1. Preis
Tragwerk:
Drewes + Speth, Hannover
Fotos:
Klemens Ortmeyer, Hannover

Einem Gartensaal ähnlich fügt sich der Plenarsaal in das von West nach Ost gedachte Erschließungsband, welches das Landeshaus vom Düsternbrooker Weg her im Erdgeschoss durchzieht und bis zum Kieler Hafen kaskadenartig über großzügige Terrassen – vorhandene Geländehöhen aufnehmend – die Kieler Förde als Landschaftspanorama zum Bildinhalt macht.

Sowohl diese topographische Einbindung als auch die ablesbare Identität des transparenten Bauteiles werden im Dialog zum geschlossenen, massiven Marinebau als Sinnbild für Offenheit und ‘Weitblick’ verstanden.

Über eine ‘Glasfuge’ wird der Plenarsaal unmittelbar als selbständiges Bauteil angebunden.

In denkmalpflegerischer Absicht wird der Mittelrisalit des Landeshauses hier nicht unterhöhlt, sondern im weitesten Sinne einbezogen als Raumbegrenzung und Ortsbezug. Über die Glasfuge bleibt der Zusammenhang der Ostfassade erhalten. Als schwebende Klammer zwischen Alt und Neu wird die Galerieebene mit Tribüne begriffen.

Die Gestaltungsabsicht für den Plenarsaalbaukörper ist es, gegen die geschlossene Lagerhaftigkeit des Marinebaus einen ‘aufgeständerten’, leicht und transparent wirkenden Bauteil zu setzen – zur Identitätssteigerung des einen wie des anderen. Die Leichtigkeit des Erweiterungsbauteiles wird in der holzdeckartigen Terrasse fortgesetzt, ehe diese ‘Land gewinnt’ und als steinernes Band (Hubschrauberlandemöglichkeit) weiterführt.

Die Erschließung des Plenarsaales erfolgt für die Abgeordneten durch die Eingangshalle bzw. aus der Tiefgarage (zusätzlich zu vorhandenen Verbindungen wahlweise über den Aufzug in die Lobby oder über die neue Treppe) in die Eingangshalle durch das Abgeordnetenfoyer (Schleuse). Der Plenarsaal liegt einen Meter tiefer gegenüber der Lobby und wird über zwei Stufenanlagen (bzw. eine Hubbühne) erreicht. Für Besucher und Presse führen eine Treppe und ein Aufzug von der Lobby auf die Galerieebene (Bürgerfoyer).

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