pax brüning architekten

Stützpunkt Nord, Feuerwehr Lippstadt
Neubau einer Feuer- und Rettungswache
(Wettbewerb)

Standort:
Lippstadt, Niedersachsen
Ausloberin:
Stadt Lippstadt
Jahr:
2024
Verfahrensart:
nichtoffener Realisierungswettbewerb

Die Formulierung des neuen Baukörpers ‚Feuer- und Rettungswache‘ erfolgt im Stadtraum als Sonderbau. Er stellt sich als kompaktes, zweigeschossiges Gebäude dar, das sich selbstbewusst und dabei ruhig an der prominenten Lage am Kreisel Ecke Mastholterstraße und Ringstraße platziert. Das Gebäude orientiert sich mit den Toren der Fahrzeughallen entsprechend der Alarmausfahrt nach Norden und gibt darüber ein deutliches Zeichen seiner Bestimmung.

Es ist funktional klar gegliedert. Der östliche Teil ist für die Feuerwehr vorgesehen, im westlichen Gebäudeteil befindet sich die Rettungswache. Der zwischen den Funktionsbereichen angeordnete Haupteingang führt zu einer zentralen Flurzone, an der die Treppe und der Aufzug angegliedert sind. Dies ermöglicht eine effiziente Nutzung der Räumlichkeiten und gewährleistet einen reibungslosen Ablauf der Einsätze.

Die direkte Erschließung der Umkleiden von außen und ein unmittelbarer Zugang aus diesen in die Fahrzeughallen trägt zur Effizienz und Schnelligkeit im Einsatz bei. Die Anordnung der Spinde ermöglicht eine flexible Raumtrennung durch Raumteiler entsprechend der Anzahl der Einsatzkräfte, sowie eine klare Verkehrsrichtung, um Kreuzungen zwischen eintreffenden und ausrückenden Einsatzkräften zu vermeiden. Eine strikte Schwarz-Weiß-Trennung ist gewährleistet. Aus den Fahrzeughallen gelangen die Einsatzkräfte über die Wasch- und Sanitärbereiche zurück in die Umkleiden.

Auch im OG verknüpft die zentrale offene Erschließungszone die verschiedenen Funktionseinheiten. Die räumliche Trennung der Ruhe- und Aufenthaltsbereiche von Feuerwehr und Rettungswache ist dennoch gegeben. Die Ruheräume sind abgewandt von der ‚lauten‘ Seite der Alarmausfahrt an der Südseite angeordnet. Ein außenliegender Raffstore als Sonnenschutz und Verdunkelung sichert die Aufenthaltsqualität. Den Aufenthaltsräumen im OG werden Loggien und dem Schulungsraum eine kleine Dachterrasse als geschützter Außenbereich vorgelagert. Eine perforierte Wand bietet hier Lärmschutz zum Straßenraum. Die nur temporär genutzten Ruheräume der Feuerwache sind durch mobile Trennwände abgeteilt, sodass sie zusammengeschaltet als größere Räume z.B. für Fitness-, Freizeit- u. Jugend-Aktivitäten der Feuerwehr genutzt werden können. Ein separater Zugang über die Fluchttreppe als Außentreppe ermöglicht eine vom Betrieb unabhängige Nutzung der Räume und eine ‚kurze‘ Verbindung zum Grillplatz.

Eine mögliche Erweiterung beider Fahrzeughallen durch seitlichen Anbau, ist durch die Grundrissorganisation gewährleistet.

Das Sichtmauerwerk der Fassade aus einem sandfarbenen Ziegel nimmt an diesem eher undefinierten Ort eine eigene Haltung ein und hebt die Funktion des Sonderbaus von den angrenzenden Gewerbebauten und dem neuen Wohngebiet hervor. Die großen Fassadenöffnungen werden durch einen Rahmen aus hellen Betongewänden gefasst. Die verglasten Falttore machen die Nutzung im Stadtraum ablesbar. Die Option der natürlichen Belichtung bei gleichzeitigem Sichtschutz der Umkleiden im EG ist über raumhohe Elemente aus satiniertem Profilbauglas als doppelschalige Wandverglasung mit integrierter lichtdurchlässiger Dämmeinlage gegeben. Eine natürliche Belüftung wird über die Oberlichter der Metallaußentüren ermöglicht.

Die bandartig angeordneten Fensterelemente der Ruhe- und Aufenthaltsräume im OG werden als Holz-Aluminiumfenster mit 3-fach Wärmeschutzverglasung vorgeschlagen. An der Süd-, Ost- und Westfassade werden gebäudeintegrierte Photovoltaik-Fassadenelemente als kristalline Solarmodule eingefügt.

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