pax brüning architekten

Zukunftsstadt Norderstedt
städtebaulicher Entwurf zu Kleinstwohnungen
(Wettbewerb | Los 2 – ein 1. Preis)

Standort:
Norderstedt, Schleswig-Holstein
Ausloberin:
Stadt Norderstedt
Jahr:
2021
Verfahrensart:
zweiphasiger offener Ideenwettbewerb | Los 2 - ein 1. Preis

Die Lücken in der Bestandsbebauung aus freistehenden Einfamilienhäusern werden durch die Neubauten geschlossen. – Der Grenzabstandsstreifen wird jeweils mit einem kleinen Haus bebaut, die Häuser schließen direkt an den Gebäudeecken aneinander an, so dass die Bebauung als Lärmschutz für den nördlichen Gartenbereich und die dahinterliegenden Grundstücke wirksam wird. Die vorhandenen Grundrisse werden nur minimal beeinträchtigt, ein Gartenzugang wird über neue Türöffnungen in den Nordfassaden hergestellt.

Als gemeinschaftliche nutzbare Fläche wird ein zentraler Anger als Wiesenfläche mit Solitärbäumen bepflanzt vorgeschlagen. Eine sekundärarchitektonische Raumkante – als hölzerner Lärmschutzzaun, an dem sich Abstellräume, Stellplätze, E-Ladesäulen und Müllcontainer angliedern – wirkt als Lärmpuffer zur Erschließungsstraße und schafft einen differenzierten Freiraum mit Nähe durch Geschlossenheit.

Ausgehend vom Sinnbild des einfachen Hauses „der Urhütte nach Vitruv“ sind die Kleinsthäuser als einfache kompakte rechteckige Häuser mit giebelständigem Satteldach konzipiert. Für die Fassaden wird einheitlich eine Holzschalung aus Lärche vorgeschlagen. Im Süden bieten starre Holzlamellen an der Fassade Sicht- und Sonnenschutz und als Vordach mit Glasdeckung dem Eingang zusätzlich Wetterschutz.

Die ‘ein-Raum-Wohnungen’ sind durch eine zentrale und kompakte Anordnung von Bad und Küche in 2 Raumzonen gegliedert, die durch platzsparende Schiebetüren voneinander abgetrennt werden können.

Der ‘hohe’ offene Raum vermittelt einen Eindruck von Großzügigkeit und sichert durch ausreichend große Fensterflächen die Tageslichtversorgung. Öffenbare Fenster in Kombination mit den Lüftungsanlagen sorgen für eine ausreichende Quer- und Nachlüftung, sowie in Kombination mit einem speicherfähigen Steinbodenbelag für eine angenehmes Raumklima. Stauraum wird in Einbauten zur Verfügung gestellt, ein externer Schuppen ergänzt den Bedarf.

Die Bauteile sind in Passivhausqualität konzipiert; ein optimaler energetischer Standard “KfW-40 Plus/-EE kann hier realisiert werden, der Neubaustandard (GEG) wird um min. 60% unterschritten.

Die gewählte Holztafelbauweise bietet wirtschaftliche Vorteile. Es werden ökologische und nachhaltige Materialien aus nachwachsenden bzw. recycelten Baustoffen vorgeschlagen: Holz, Hanf-Dämmung, geschnittene Abbruchziegel als Bodenbelag, sowie Recycling-Beton für die Bodenplatte auf einer Dämmschüttung aus Glasschotter.

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